Wintergärten – richtig planen

„Damit dieser Traum aber nicht wie eine Seifenblase zerplatzt sollten beim Planen und Bauen des Wintergartens einige Regeln beachtet werden“, empfiehlt Dipl.-Ing. Franz Wurm, vereidigter Sachverständiger (Rosenheim) und 1. Vorstand des Wintergarten-Fachverbandes e.V.

Erster Schritt:

Baubehörde Jeder Wintergarten muss genehmigt werden. Allerdings sind die Regeln in den jeweiligen Landesbauordnungen sehr unterschiedlich festgelegt. Grundsätzlich gilt: Der Bauantrag muss von einem zugelassenen Entwurfsverfasser eingereicht werden. Dazu zählen Architekten, Bauingenieure und Wintergartenbauer mit einer Planvorlageberechtigung. Näheres zu den vor Ort geltenden Bestimmungen erfährt man bei seiner Gemeinde- oder Stadtverwaltung. Laut Energieeinsparverordnung (EnEV) müssen außerdem Regeln zur Energiebilanz im Wintergarten eingehalten werden. Die dazu nötigen Berechnungen für Wärme­schutz, Luftwechselrate, erforderliche Beschattungsmaßnahmen sowie Planung der Anschlussfugen etc. können nur vom Fachmann erstellt werden.

Planung ist A und O

Liegt die Baugenehmigung vor, kann mit dem Bau begonnen werden. Aber hier gilt: Erst eine sorgfältige Vorbereitung garantiert, dass das „Projekt Wintergarten“ später auch den eigenen Wünschen entspricht. Zunächst sollte man sich über die Größe und den Standort des Wintergartens im Klaren sein. Die Grundfläche des Wintergartens sollte nicht kleiner als fünfzehn Quadratmeter sein, damit genug Platz für Sitzgelegenheiten, Pflanzen und Durchgangswege bleibt. Klar ist: Bei einem bestehenden Gebäude ist die Lage des Wintergartens bereits vor­gegeben, wenn die bestehende Terrasse überbaut werden soll. Bei einem Neubau ­ kann die Ausrichtung des Wintergartens allerdings sehr flexibel in die Planung mit einbezogen werden, sodass sich mit diesem Aspekt spielen lässt.

Ideale Materialien

Hochwertiges Isolierglas, Stahl, Kunststoff, Aluminium oder Holz – welches Material eignet sich am besten? Wichtigstes Kriterium bei der Material-Auswahl ist die optimale Wärmedämmung. „Eine Holz-Aluminium-Konstruktion vereint alle Vorzüge auf sich“, sagt Franz Wurm. „Bei dieser Konstruktion trägt das Holz die komplexe Glaskonstruktion, nach außen ist es vollständig mit Aluminium verkleidet“. Die Vorteile liegen in der Kombination der beiden Baustoffe: Neben einer idealen Wärmedämmung ist Holz sehr tragfähig und einfach in der Verarbeitung. Außerdem schafft es im Inneren ein heimeiliges und gemütliches Ambiente und schützt am besten vor Lärm. Gleichzeitig erhöht die Alu-Deckschale, die farblich in vielen Varianten und mittlerweile auch im Holzdekor gestaltet werden kann, die Lebensdauer des Wintergartens. Auch der Schutzanstrich des Außenbereichs, der bei einem reinen Holz- Wintergarten nötig ist, entfällt bei einer Holz-Alu-Konstruktion. Bei der Glas-Auswahl ist auch einiges zu beachten, denn Glas ist nicht gleich Glas. Laut Energieeinsparverordnung muss die Verglasung aus hoch wärmedämmendem Zweischeiben-Wärmeschutz-Isolierglas bestehen. Zusätzlich muss das Dach mit einem bruchsicheren Verbundglas ge­deckt sein. Auf den Einsatz von Verglasungen mit so genannter warmer Kante sollte großer Wert gelegt werden.

Belüftung und Beschattung

Damit der Wintergarten nicht bei der ersten längeren Sonneneinstrahlung zum Treibhaus wird, ist sowohl eine professionelle Lüftung als auch eine Beschattung des Wintergartens notwendig. Ohne ein funktionierendes System kann es schnell heiß werden, verbrauchte Luft wird nicht ausgetauscht und durch die Pflanzen bildet sich Schwitz- und Tauwasser. Ein effektiver Luftaustausch wird über Zuluftöffnungen am tiefsten Punkt und Abluftöffnungen am höchsten Punkt des Glashauses erzeugt. Besonders geeignet, um intensive Sonneneinstrahlung abzuwehren, sind auf dem Dach angebrachte Markisen. Sie reflektieren das Licht, bevor es ins Innere gelangt. Die „W9“ ist als attraktive Unterglas-Lösung ganz neu im Sortiment von Warema (Bild ganz oben, www.warema.de). Aufgrund ihrer innenliegenden Position werden Verschmutzung und Belastung des Tuches zuverlässig verhindert. Ein optionales Volant-Rollo mit Kurbel verhindert Blendung auch bei tiefstehender Sonne. Die Aufglas-Markise „W19“ punktet durch integrierte Bürsten, welche sowohl das Markisentuch als auch die Gegenzugtechnik vor Verschmutzung schützen.

Die „Saphir“ Solarveranda

Die „SAPHIR“ Solarveranda ist eine Anlehn-Terrassenüberdachung (Bild links oben, www.voeroka.de). Sie besteht aus einer selbsttragenden Aluminumträgerkonstruktion mit glasklaren und UV-beständigen Acrylglasplatten als gebogene Dachflächenelemente. Die Befestigung der „SAPHIR“ er­folgt mittels spezieller U-Profile an der Hauswand und am Terrassenboden. Das Bild zeigt, dass die „SAPHIR“ zu jedem Haustyp passt, auch ein Sonderbau, hier unterhalb eines Balkons, ist kein Problem. Durch die besondere, leicht gebogene Bauform des Sommergartens werden an Sonnentagen Solarstrahlen so ge­lenkt, dass zusätzliche Wärmeenergie entsteht, die in die Innenräume weitergeleitet wird. Pluspunkt: Im Gegensatz zum üblichen Wintergarten lässt sich die Dachfläche komplett, vom Boden bis zur Wand, aufschieben.

Weitere Informationen und Adressen von Fachfirmen gibt es unter: www.wintergarten-fachverband.de

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