Inzwischen sind auch die Möglichkeiten, Strom, aber auch Wärme dezentral zu erzeugen und damit den Bezug teurer Energie aus dem öffentlichen Netz zu reduzieren, vielfältiger geworden: mit Energiesystemen aus exakt aufeinander abgestimmten Komponenten. Photovoltaikanlagen auf Dächern von Ein- und Mehrfamilienhäusern sind schon lange kein ungewohnter Anblick mehr. Für jeden Anwendungsfall geeignet sind zum Beispiel die Photovoltaikmodule „Vitovolt 300“ von Viessmann (Bild unten). Ihr besonders wirksames Antireflexglas sorgt für hohe Erträge – übrigens auch für Gewerbe- und Industriebetriebe. Um den Strom zu bevorraten und zeitversetzt beispielsweise zum Betrieb einer Wärmepumpe nutzen zu können, ist ein Stromspeicher die ideale Ergänzung zur Photovoltaikanlage. So steigern Hausbesitzer die Nutzung selbst erzeugten Stroms und damit ihre Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz. Dazu stehen Stromspeicher mit unterschiedlichen Kapazitäten von 3,2 bis 18,6 Kilowattstunden zur Verfügung, sodass stets eine Anpassung an den individuellen Bedarf gewährleistet ist (Bild unten, www.viessmann.de). Zudem sind alle Stromspeicher für den Netzersatz- und Inselbetrieb vorbereitet. Auf diese Weise können die wichtigsten elektrischen Verbraucher im Haus, beispielsweise Beleuchtung, Heizung und Alarmanlage, auch nach einem Netzausfall weiterhin mit Strom versorgt werden. Dank wartungsfreier Komponenten lässt sich außerdem bei den Betriebskosten sparen.
Erste Anlagen sind mit Förderung bereits profitabel
Photovoltaikanlagen lohnen sich für Hauseigentümer finanziell. Mit Solarstromspeichern wird sich der Gewinn künftig noch erhöhen. Denn die Speicher stehen unmittelbar vor der Wirtschaftlichkeit. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen des Solar Clusters Baden-Württemberg. In den vergangenen 12 Monaten sind die Kosten für Speicherbatterien von Photovoltaikanlagen durchschnittlich um über 10 Prozent gefallen. Die Grenze, unter der die Kleinspeicher mehr einbringen, als sie kosten, liegt bei 1.000 Euro. Zieht man noch die halbjährlich sinkende KfW-Förderung ab, erreichen erste Speicherprodukte bei guter Planung bereits die Wirtschaftlichkeit. Die Kosten von Solarstrom aus neuen Wohnhaus-Photovoltaikanlagen sind auf bis zu 8 Cent pro Kilowattstunde gefallen - weniger als ein Drittel dessen, was Hauseigentümer für den Haushaltstrom vom Energieversorger zahlen müssen. Daher lohnt es sich für sie, möglichst viel davon selbst zu verbrauchen. Solarbatterien helfen dabei, den lukrativen Eigenverbrauch von 30 bis 35 auf bis zu 70 Prozent zu verdoppeln. „Solarstrom, der mittags anfällt und aufgrund des geringen Energiebedarfs zu dieser Tageszeit nur teilweise sofort genutzt werden kann, wird gespeichert und abends, wenn die Familie wieder komplett zuhause ist, verbraucht“, erklärt Dr. Jann Binder vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Mit dem klimafreundlichen Strom vom Dach kann man die Beleuchtung betreiben, das Smartphone aufladen oder die Spülmaschine anstellen. Solar-Akkus werden immer beliebter 2021 endet für die ersten Solaranlagen die auf 20 Jahre festgelegte EEG-Förderung. Sie hatten den PV-Strom noch komplett in das Stromnetz eingespeist. Weil es dann jedoch keine Einspeisevergütung für diese Anlagen mehr gibt, muss möglichst viel eigener Strom verbraucht werden. Da die Anlagen bereits abgeschrieben sind und sich die Kosten für den erzeugten PV-Strom auf Wartungs- und Betriebskosten beschränken, ist der Solarstrom mit rund 2 bis 4 Cent pro Kilowattstunde unschlagbar günstig. Hier lohnt sich eine Steigerung der Eigenverbrauchsquote mit Speichern so richtig. Lithium-Ionen-Batterien haben mittlerweile den Speichermarkt erobert, die Bleitechnologie spielt keine relevante Rolle mehr. Hauptgründe für den Siegeszug der Lithiumspeicher sind hohe Wirkungsgrade, hohe Lebensdauern – sowohl kalendarisch als auch be- zogen auf die Anzahl der Ladezyklen – und nutzbare Kapazitäten von bis zu 95 Prozent der installierten Kapazität gegenüber rund 70 Prozent bei Bleibatterien. Weitere Infos: www.solarcluster-bw.de Förderungen: www.kfw.de, www.l-bank.de