Sanfter wohnen mit Pastellfarben

Oder lieben Sie’s bunt, sind ein Energiebündel und möchten, dass Ihre Wohnung Ihre Vitalität unterstreicht? Was sind Ihre Lieblingsfarben? Welche Farben tragen Sie gerne? Welche erinnern Sie an Ihre Urlaube? Jeder verbindet mit Farben seine eigenen Erinnerungen und Emotionen. Ein tiefes Dunkelgrün kann ein Gefühl von Ruhe hervorrufen, genauso gut aber auch bedrückend oder furchterregend wirken. Je nachdem, welche Erinnerung und Gefühle dunkles Grün (Wald) hervorruft (Bild ganz oben, www.alpina-farben.de). Das Farbempfinden ist individuell, deshalb steht am Anfang einer jeden Neugestaltung der Wände die Frage: Welche Farben gefallen mir? Wenn die Lieblingsfarbe gefunden ist, kann man sich an die eigentliche Vorarbeit machen: Beim Farbenhändler, Malerbetrieb oder Baumarkt die passenden Farbtöne aussuchen und Mustertöpfchen kaufen. Dann streichen Sie, am besten mit einer kleinen Rolle, je eine Farbe auf ein mindestens DIN A 3 großes festes Papier oder dünnen Karton. Damit die Farbe deckt und streifenlos ist, wird sie nach dem Trocknen ein zweites Mal aufgetragen. Dann befestigen Sie die Probeanstriche an den Wänden, die Sie streichen wollen und beobachten, wie sich die Farbe im Laufe des Tages mit dem Lichteinfall ändert, und wie (anders) sie nachts bei Kunstlicht wirkt. Um sicher zu gehen, dass Ihnen die Farbe wirklich zusagt, lassen Sie den Probeanstrich einige Tage an der Wand – denn manchmal sieht man sich sehr schnell satt. Sobald Sie die ideale Farbe gefunden haben, können Sie mit dem Streichen beginnen oder einen Maler beauftragen.

Harmonisch, aber nicht langweilig

Sanfte Grau-, Braun- und Naturtöne wirken sehr entspannend und lassen sich hervorragend kombinieren. Sie sind sozusagen „Klassiker“, zeitlos und dezent und passen gut zu fast allen anderen Farben. Natürlich werden auch sie vom Trend gestreift – nachdem das Pendel in den letzten Jahren mehr zu den Grautönen ausgeschwungen ist, geht die Tendenz derzeit wieder eher zu Braun­tönen – sind aber nicht wirklich davon betroffen. „Jitney“ ist ein sandiger Ton, benannt nach dem Bus, der die New Yorker aus der heißen Stadt an den Strand in die Hamptons bringt (www.farrow-ball.com, Bild unten Mitte) und passt zu nebligem Grün und Blau, kräftigem Braun und Aubergine sowie hellem Taupe. Apropos Grün und Blau – von hellem Mint oder Eukalyptus bis Tannengrün oder Olive, von dezentem Graublau über Himmelblau bis Schwarzblau – sind Trend, aber als softe, samtige Nebeltöne.

Genauso Altrosa: Der feminine Farbton ist überraschend wandlungsfähig und kombinationsfreudig ohne mädchenhaft zu wirken. Beispielsweise „Le Marais“, benannt nach dem Pariser Stadtviertel, wirkt elegant, vor allem in der Kombination mit „Canary Wharf“, einem Aubergineton mit Lounge-Charakter, benannt nach dem Londoner Businessviertel (Bild unten links, www.architects-finest.com).

Für Fortgeschrittene in Sachen Farben kombinieren sind Farrow & Ball sowie Little Greene ideal: Alle Farben des Sortiments gibt es für die Wände, für Holz, auch speziell für Fußböden und Metall, so kann man sogar die Heizkörper in der Wandfarbe streichen und optisch verschwinden lassen. Die neuen „Intelligent Paints“ von Little Greene sind speziell für hoch beanspruchte Wohnräume gemacht und sogar voll abwaschbar (Bilder unten links, www.littlegreene.de). Ob man verschiedene Naturtöne kombiniert oder zum Beispiel die Holzverkleidung farblich absetzt, ist Geschmackssache.

 

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